Wo engagieren sich Verein und Stiftung in Brasilien?

Flächenverteilung in Südamerika
Flächenverteilung in Südamerika

Seit 1986 werden bedürftige Familien in den Armenvierteln von Rondonópolis in Zentralbrasilien betreut.
Rondonópolis ist eine Stadt von über 200.000 Einwohnern im Bundesland Mato Grosso, einem Waldgebiet, das um die Mitte des 20. Jahrhunderts zur Rodung freigegeben wurde, um Arbeitsplätze zu schaffen.
Voller Hoffnung strömten die Arbeitsuchenden (ungelernte Arbeiter, viele Analphabeten) aus allen Richtungen herbei, aber die staatlichen Subventionen flossen in die Taschen von Großgrundbesitzern. Diese rodeten die Hochebene mit Maschinen und bebauten sie anschließend maschinell, ohne die Vielzahl der Arbeitslosen zu beschäftigen.
So verarmte die Bevölkerung mehr und mehr, häufige Landbesetzungen mit polizeilicher Auseinandersetzung sind bis heute die Regel. Viele Familien leben immer noch in bitterster Armut in Palm- oder Bretterhütten. Froh ist, wer wenigstens einen Mindestlohn (2021: ca. 160 €/Monat) hat, um seine Familie ernähren zu können, obwohl laut amtlicher Statistik jeden Monat etwa 700 € für eine vierköpfige Familie notwendig wären. Die Kinder müssen nicht selten (verbotswidrig) zum Unterhalt der Familie beitragen und besuchen dann die Schule nur für wenige Jahre.